Kaskade
Kalk /chalk, 2018
Sobald ein Gewässer kalkhaltige Gesteinsschichten durchfließt, bzw. diese ausschwemmt, beeinflusst dies unmittelbar die Wasserhärte. Im täglichen Leben macht sich dies in besonderem Maße bei Haushaltsgeräten und im Sanitärbereich bemerkbar, wenn sich durch Hitze oder durch Verdunsten Verkalkungen bzw. Kalkablagerungen bilden.
Dieses Phänomen greift Marianne Lang in ihrer Arbeit Kaskade auf und verbindet sowohl Motiv als auch Technik sowie Materialität in einzigartiger Weise: der Farbauftrag passiert mittels hochkonzentrierter Kalklösung in Wasser, welche die Künstlerin auf Spiegelglas aquarelliert. Motiv ist nichts anderes als fließendes Wasser, wie es soeben als natürlicher Wasserfall mit zerstäubender Gischt zu Tale stürzt. So ungreifbar wie die unsichtbar gelösten Stoffe im Wasser scheinen, so unbeständig und unfassbar ist nun hier das Wasser in seiner Momentaufnahme selbst dargestellt, wie es sich in zerfließenden Tröpfchen buchstäblich in Luft auflöst.